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Alle Artikel von Clos des Lambrays

Die Ursprünge des Clos des Lambrays liegen im Mittelalter. In der Mitte des 14. Jahrhunderts wurde in Morey ein Clos de Lambrey urkundlich erwähnt, benannt nach einer seit dem 12. Jahrhundert belegten Adelsfamilie. Die Abtei von Cîteaux besaß dort Rechte, der Weinberg selbst hat ihr aber wohl nicht gehört. Der Besitz wurde nach der Französischen Revolution versteigert und verteilte sich bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts auf zahlreiche Besitzer. Der Kataster von 1828 listet 75 Parzellen auf. Der Wein wurde unter den Namen der einzelnen Climats verkauft, wobei der Wein aus Les Lambrays als der beste galt. Dann trat der Négociant (Weinhändler) Louis Joly auf den Plan. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts kaufte er fast alle Parzellen zusammen. 1866 wurde alles an den aus Morey stammenden Négociant Albert-Sébastien Rodier veräußert, der gegen Ende des 19. Jahrhunderts die Bezeichnung „Clos des Lambrays“ als Marke etablierte. Als die Erben in Geldnot gerieten, sprang die Pariser Bankiersgattin Renée Cosson in die Bresche. Sie hatte eine Affäre mit Albert Rodier, dem Enkel von Albert-Sébastien, und erwarb das Gut im Jahr 1938. Albert vinifizierte den Clos des Lambrays bis 1950. Renée Cosson wachte eifersüchtig über ihren Wein, wirtschaftliche Erwägungen waren ihr fremd. Im Weinberg standen noch wurzelechte Reben, abgestorbene Rebstöcke wurden nicht ersetzt. Die Erträge waren daher extrem niedrig (selten über 10 hl/ha). Der Wein blieb bis zur Abfüllung oft jahrelang im Fass. Bei der ersten Festlegung von Grands Crus in den 1930er Jahren blieb der Clos des Lambrays mangels Initiative seiner Besitzer ebenfalls außen vor. Camille Rodier, der zweite Enkel von Albert-Sébastien und Mitbegründer der Confrérie des Chevaliers du Tastevin, setzte sich allerdings stets für den Clos des Lambrays ein.

Renée Cosson starb 1977. Die Bewohner von Morey-Saint-Denis nannten den Weinberg damals spöttisch „clos délabré“ (verkommener Weinberg). Im Jahr 1979 erwarb eine Kapitalgesellschaft unter Führung der im Weingeschäft tätigen Brüder Fabien und Louis Saier den Clos des Lambrays für 10 Millionen Francs. Sie engagierten den jungen Önologen Thierry Brouhin als Kellermeister, der seitdem für die Domaine des Lambrays tätig ist. Am 27. April 1981 wurde der Clos des Lambrays in den Status eines Grand Cru erhoben. Die neuen Besitzer verpflichteten sich, den Anteil alter Reben hoch zu halten, weshalb lediglich 2,44 ha neu bestockt wurden. Zudem ersetzten sie abgestorbene Rebstöcke, so dass in den ersten zehn Jahren insgesamt die Hälfte des Clos erneuert wurde. Die Investitionen beliefen sich insgesamt auf das Doppelte der Kaufsumme. Wirtschaftliche Schwierigkeiten zwangen die Besitzer Mitte der 1990er Jahre zum Verkauf. 1996 übernahm der deutsche Industrielle Günter Freund aus Koblenz zusammen mit seinem Sohn Hans-Joachim die Domaine des Lambrays. Mit der von ihnen verfolgten Qualitätspolitik (niedrige Erträge, strenge Selektion) festigten sie seither den Status des Clos des Lambrays als Grand Cru.