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Alle Artikel von Château Margaux

Vom Mittelalter bis in die 1970er Jahre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ursprünge des Gutes verlieren sich im Mittelalter, seine erste urkundliche Erwähnung fällt ins späte 15. Jahrhundert. Der eigentliche Weinberg wurde zwischen 1572 und 1582 vom damaligen Eigentümer Pierre de Lestonnac durch systematische Käufe von Parzellen begründet. 1654 kam das Gut von Margaux durch Heirat in den Einflussbereich der führenden Bordelaiser Familie Pontac, der auch das Château Haut-Brion gehörte. Dessen Wein wurde als erster Bordeaux überhaupt unter dem Namen des Gutes verkauft. Seit Beginn des 18. Jahrhunderts ist auch der Wein von Margaux unter seinem Namen in England bekannt, das bis 1900 das Hauptabnehmerland blieb. Die Weinbereitung machte im 18. Jahrhundert große Fortschritte. So wurden erstmals ausschließlich blaue Trauben für den Rotwein verwendet, und die Lese erfolgte erst, nachdem der morgendliche Tau abgetrocknet war. Zu den Liebhabern des Château Margaux zählten seinerzeit der britische Premierminister Robert Walpole sowie der amerikanische Botschafter und spätere Präsident Thomas Jefferson. In einem Schreiben vom 24. Mai 1787 bescheinigt Jefferson den Weinen den Rang eines premier Cru. 

Alte Weinflaschen auf Château Margaux

Die Französische Revolution brachte das Ende der dreihundertjährigen familiären Kontinuität des Gutes. Es wurde beschlagnahmt, konnte aber zunächst von der letzten Erbin der Familie zurückgekauft werden. Sie war mit dem Baron de Brane verheiratet, der jedoch in die Emigration ging. 1804 war sie angesichts der Schuldenlast gezwungen, das Gut zu verkaufen. Der neue Eigentümer, der Baske Colonilla, ließ bis 1816 den klassizistischen Schlossbau errichten. In den folgenden 170 Jahren ging das Château Margaux durch die Hände von Bankiers und Handelshäusern. 1921 gründeten die Eigentümer eine Aktiengesellschaft, die Société vinicole de Château Margaux. Zum Schutz vor Fälschungen einigten sich die führenden Châteaux des Médoc 1924 darauf, ihren Wein ausschließlich auf dem Gut abzufüllen. In den schwierigen Jahren zwischen Weltwirtschaftskrise und Zweitem Weltkrieg wurde hiervon jedoch wieder abgewichen; erst seit 1950 verlässt kein Fasswein mehr das Château Margaux.

Von 1937 bis 1961 werden neben den eigenen Weinen auch die Produkte von Château Durfort-Vivens in den Kellern von Margaux verarbeitet. In den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts setzte ein langsamer Niedergang des Château Margaux ein. Die Eigentümerfamilie Ginestet griff zu wenig angesehenen Praktiken wie dem Verschnitt verschiedener Jahrgänge. Die Rezession infolge der Ölkrise von 1973 erhöhte den Druck auf das Unternehmen Ginestet, so dass Château Margaux seit 1975 zum Verkauf stand.

Die heutigen Eigentümer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Fasskeller von Château Margaux

Im Jahre 1977 erwarb schließlich der aus Griechenland stammende Unternehmer André Mentzelopoulos für 72 Millionen Francs das Château Margaux – einschließlich der noch im Keller liegenden Jahrgänge 1974, 1975 und 1976. Da es lange schon ein Gesetz gab, das die Premier-Châteaux zu den nationalen Kulturgütern zählt, musste der Käufer erst als Franzose eingebürgert werden, bevor er ins Grundbuch eingetragen wurde. Beraten vom berühmten Bordelaiser Önologen Émile Peynaud, investierte der neue Eigentümer große Summen in Keller und Weinberg. Zur Verbesserung der Qualität des "Grand Vin" führte er wieder den Zweitwein „Pavillon Rouge“ ein. Der Jahrgang 1978 markiert die Renaissance des Château Margaux. André Mentzelopoulos starb jedoch bereits Ende 1980.

Seine Frau Laura und seine Tochter Corinne verkauften etwa 1990 die Aktien des Château Margaux an ein luxemburgisches Unternehmen, bei der die italienische Agnelli-Familie (Fiat) wesentliche Anteile besitzt. Das bisherige Management wurde übernommen. Im Jahr 2003 übernahm Corinne Mentzelopoulos den 75 Prozent-Anteil der Erben von Giovanni Agnelli für geschätzte 350 Mio. Euro, womit das Château Margaux als einer der teuersten Grundbesitzungen Frankreichs gelten kann.